FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL


von Johann Wolfgang von Goethe

für fünf Schauspieler*innen und einen Live-Musiker

Premiere: 02.09.2018, Theater der Altmark (Kleines Haus)

Fassung und Regie: Alexander Netschajew 

Bühne und Kostüme: Mark Späth

Musik: Niklas Fischer

Video: Max Kupfer

Dramaturgie: Cordula Jung

Mit Hannes Liebmann, Andreas Schulz, Caroline Pischel, Michaela Fent, Dimitrij Breuer

Klavier, Keyboard, Laptop, Saxophon, Klangschale, Percussion, Gesang: Niklas Fischer

Pressestimmen:

 

Am Theater der Altmark Stendal inszenierte Alexander Netschajew den ersten Teil der Tragödie. Aber: Der Himmelhöllen-Weltkreis wird nicht auf großer Bühne ausgeschritten und durchtobt, er ist gezwängt ins Kleine Haus. Absichtsvoll, konzentrationsbewusst, die anregende, anziehend gespielte Aufführung vollendet sich wahrlich im ­– Kammer-Spiel. [...] Nur fünf Akteure! Caroline Pischel, Michaela Fent, Dimitrij Breuer teilen sich an die zwanzig Rollen, Hannes Liebmann und Andreas Schulz sind Faust und Mephistopheles. Dazu Live-Sound vom Klavier am Bühnenrand (Musik: Niklas Fischer). Links und rechts zwei Türen, in der Mitte ein schmales Tor - in eine Tiefe, darin stimmungsmalend Spektralfarben glühen. Nebel wallt, ein Kirchenkreuz droht. Videofetzen lassen die Gesichter von Teufel und Faust verschmelzen, eine zerzauste Margarethe schreit stumme Bilder. Ein Podest ist Bett oder, grün bespannt, Marthes Garten (Bühne: Mark Späth). Die Walpurgisnacht spartanisch, der Osterspaziergang ein Anriss. Vom deklamatorisch umwehten Vorspiel auf dem Theater geht's schnörkellos, aufputzlos ins erwähnte Kraftfeld des Abends. 

(Hans-Dieter Schütt, Neues Deutschland, 09.09.2018)

 

Netschajews ›Faust‹ ist klassisch-modern inszeniert, mit viel Herzblut und Liebe zu Goethes Versen. Das Stück nimmt gefangen, lässt eintauchen in den merkwürdigen Faustschen Trip, reißt mit in diesen Rausch. Prädikat: unbedingt erlebenswert. 

(Claudia Klupsch, Volksstimme, 09.2018)

 

Die Regie von Alexander Netschajew bekennt sich voll zur Kammerfassung und konzentriert in zwei Teilen die Grundprobleme der Tragödie. [...] Insgesamt war der lange herzliche Beifall des vorwiegend jungen Premierenpublikums berechtigt. Sie hatten ›ihren Faust‹ verstanden und aufgenommen. 

(Ulrich Hammer, Altmark Zeitung, 09.2018)

 

Alexander Netschajew hat einen »Faust. Der Tragödie erster Teil« inszeniert […], der beim Zuschauen vor allem richtig Spaß macht. Das liegt an der feinen und vom Ensemble mit großer Begeisterung aufgegriffenen Ironie, die den Regisseur Netschajew einen ebenso klugen wie zeitgemäßen Blick auf den Faust-Stoff werfen lässt. Jeder spielt hier nahezu jeden: Hannes Liebmann zunächst den alten, mit der Begrenztheit der Erkenntnis selbstzerstörerisch hadernden Faust und Andreas Schulz einen im dämonischen Grinsen an den Joker in »The Dark Knight« erinnernden Mephisto; nach dem Pakt schieben sich in der Projektion ihre Gestalten übereinander und der Alte wird der Junge, der Junge der Alte. Faust ist Mephisto, und die »zwei Seelen« in einer Brust gewinnen einen gut nachvollziehbaren Sinn. […] Wenn am Ende Gretchen angesichts der Unausweichlichkeit ihres Schicksals die von Blut durchtränkte, sitzengelassene Kindmörderin in Erwartung ihres Henkers ist, macht der Abend noch einmal eine Wendung und wird nun, endlich, zur Tragödie.

(Sabine Zaplin, Nach(t)kritik, 29.01.2019)

FABIAN


Die Geschichte eines Moralisten

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner

Dramatisierung von Gottfried Greiffenhagen

Premiere: 13.01.2018, Theater der Altmark (Großes Haus)

Regie: Anders Hueck und Alexander Netschajew 

Musikalische Leitung: Barde Henning

Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni

Dramaturgie: Anna Stegherr

Mit Carsten Faseler, Caroline Pischel, Jochen Gehle, Andreas Müller, Michaela Fent, Thomas Weber, Simone Fulir, Christa Pillmann, Dimitrij Breuer, Angelika Hofstetter, Hannes Liebmann, Marlon Flatau/Lukas Kleint

Combo: Bardo Henning (Piano und Akkordeon), Orlando de Boeykens (Tuba), Rudi Neuwirth (Drums)

Schauspielerisch ist dem gesamten Ensemble eine hohe Wandlungsfähigkeit zu bescheinigen. Die Umsetzung bis ins kleinste Detail verdient hohe Anerkennung.

(Mitteldeutsche Zeitung, 09.04.2018)

 

Bedeutsam wird diese Inszenierung sowohl durch die Darstellerleistungen als auch besonders durch ihre zuweilen bedrückend wirkende Aktualität. Die einmischende Warnung Kästners vor der Katastrophe kann nicht eindringlicher wahrgenommen werden. Mit Beifall dankten die Premierenbesucher dem Ensemble.

(Ulrich Hammer, Altmark-Zeitung, 16.01.2018)

LOVE LETTERS


von A. R. Gurney 

Deutsch von Inge Greiffenhagen und Daniel Karasek 

Premiere: 6.12.2017, Theater der Altmark (Kleines Haus) 

Regie: Alexander Netschajew 

Musikalische Leitung: Andreas Dziuk

Bühne: Mark Späth

Kostüme: Sofia Mazzoni

Dramaturgie: Anna Stegherr

Mit: Angelika Hofstetter, Alexander Netschajew, Andreas Dziuk  

ANTIGONE


Tragödie von Sophokles aus dem Griechischen von Alfred S. Kessler 

Theater der Altmark (Großes Haus)

Premiere: 02.09.2017, Theater der Altmark (Großes Haus)

Fassung und Regie: Alexander Netschajew 

Bühne: Mark Späth

Kostüme: Sofia Mazzoni

Video: Max Kupfer

Dramaturgie: Cordula Jung

Mit: Jochen Gehle, Caroline Pischel, Andreas Müller, Angelika Hofstetter, Carsten Faseler, Simone Fulir, Hannes Liebmann, Dimitrij Breuer

Pressestimmen:

 

Stets werden Haltungen aus der Sprache heraus entwickelt. Was insgesamt anfangs etwas zu einfach wirkt, sich nicht als ergreifend darstellt, nicht wuchtig in Spiel und Haltung ist, sondern eher einer Nacherzählung gleicht, – sich aber im Fortlauf des Spiels als Qualität erweist. Wie zum Beispiel Carsten Faseler als Wächter seine Berichte beim König abliefert, indem er Sprache zugleich als Mitteilungs- wie als Selbsterkenntnis- oder Darstellungsmedium entwickelt, ist ein Beispiel dafür, dass die Inszenierung, indem sie einfach nacherzählt, überzeugen kann. Insgesamt [...] ist dem Theater der Altmark in Stendal eine beachtliche, durchaus auch unterhaltsame Inszenierung gelungen.

(Hartmut Krug, nachtkritik.de, 02.09.2017)

 

Regisseur Netschajew lässt in seiner Inszenierung Kreon in einem Schlussmonolog erzählen, was die Götter seiner Familie und insbesondere seinen Söhnen über die Jahre hinweg angetan haben. Er schließt mit der Frage, ob solche Götter wirklich über das Gesetz gestellt werden sollten. Diese Frage fasst das Dilemma Kreons noch einmal zusammen und macht deutlich, dass er nicht gänzlich unrecht hatte. Und damit Antigone auch nicht ganz recht. [...] Die Stendaler Inszenierung ist eine gute Gelegenheit, sich mit diesem vielschichtigen Werk Sophokles‘ auseinanderzusetzen. Die Themen sind sorgsam herausgearbeitet: Die Pflicht zum zivilen Ungehorsam, wo Tyrannei herrscht, der Geschlechterkampf, aber auch die Warnung, beim Widerstand nicht in Trotz zu verfallen. Netschajew lässt dem Zuschauer viel Raum, eigene Interpretationen anzustellen. Das ist wohltuend.

(Birgit Tyllack, Volksstimme, 04.09.2017)

NATHAN DER WEISE


Dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing

Premiere: 19.09.2015, Theater der Altmark (Großes Haus)

Regie: Alexander Netschajew 

Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni

Musik: Larry Porter

Video: Candy Szengel

Dramaturgie: Cordula Jung

Mit Frank Siebers, Jochen Gehle, Angelika Hofstetter, Annett Siegmund, Simone Fulir, Michael Magel, Hannes Liebmann, Thomas Weber, Stephan Lewetz, Carsten Faseler

Pressestimmen:

 

Bevor das eigentliche Stück beginnt, konfrontieren alle zehn Schauspieler (mit von der Partie auch Musiker Larry Porter, der die Handlung mit wunderbaren Kompositionen am Flügel untermalt) die Zuschauer mit Aussagen, wie sie zurzeit verstärkt zu hören oder lesen sind: »Platz um uns herum ist genug. Die Frage ist, wie viel Platz ist in unseren Köpfen für Menschen in Not?« oder »Die sollen sich integrieren!« und »Nicht jeder Mensch hat das Recht auf ein besseres Leben!« [...] Intendant Alexander Netschajew fesselt das Publikum über zweieinhalb Stunden lang. Sehenswerte Darsteller, die musikalische Untermalung von Larry Porter, kurze Videoeinspielungen, schnelle Szenenwechsel ... Abwechslungsreiches, wunderbares Theater! Und natürlich bietet diese Inszenierung viel Stoff zur Diskussion und zum Nachdenken. Man kommt um eine Auseinandersetzung mit dem Gehörten nicht herum. Theater ganz in Lessings Sinne. 

(Birgit Tyllack, Volksstimme, 21.09.2015)

 

Netschajews oft überraschend innovative, unverkrampfte heutige Umsetzung des „Nathan“ fand zu einer guten Balance zwischen theaterwirksamer Geschichte und aufklärerisch-philosophischen Gedanken, die alle in der übergeordneten Aussage zusammenfließen: »Es genügt, ein Mensch zu sein!« – »Nathan der Weise« aus Stendal erreichte nicht nur das Ohr, sondern auch das Herz und den Verstand. Mehr geht nicht!

(Karin Hartmann, Holsteinischer Courier, 19.01.2016)

 

Allein die Eröffnungsszene steht symbolhaft für die Lage der Welt: Alle Religionen vereint an einem Tisch im Gespräch vertieft, im Hintergrund laufen die Schreckensbilder dieser Tage – Krieg, Terror, verzweifelte Menschen, Angst, Horror, Tränen. Und dann ein großer Knall, der Tisch bricht auseinander, mit einem Schrei stürmen Christ, Jude und Moslem auseinander. Was folgt ist die bekannte Auseinandersetzung mit dem Wesen der Religion, das Ringen um die Wahrheit. [...] Netschajew bemüht sich dabei nicht um moderne Sprache, [...] Lessings Worte haben an Kraft nicht verloren. Modern sind dagegen Bühne und Kostüm. Eine beweglichen Mauer auf der aktuelle Kriegsbilder projiziert werden, dominiert das Bild. Dazu ein Laptop in den Nathan Botschaften an das Publikum tippt: »Hass ist keine Antwort auf Hass.« Netschajew steckt seinen Nathan in einen Anzug, auch Sultan Saladin steht im Jackett auf der Bühne. Rein äußerlich sind sie nicht zu unterscheiden. Mit diesem Gleichmachen unterstreicht der Regisseur die zentrale Botschaft des Stückes.

(Christin Schmidt, Märkische Allgemeine, 20.11.2015)

WEIHNACHTSERINNERUNGEN


Novelle von Truman Capote

Szenische Fassung und Regie: Alexander Netschajew 

Musikalische Leitung: Jakob Brenner

Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni

Dramaturgie: Aud Merkel

Mit: Hannes Liebmann, Angelika Hofstetter, Thomas Weber, Andreas Müller

Jazz-Trio: Jakob Brenner (p), Sebastian Bauer (b), Simon Schröder (dr)

 

Pressestimmen:

 

Ein Lichtblick in der dunklen Jahreszeit: Das Weihnachtsprogramm des Theaters. In diesem Jahr werden die »Weihnachtserinnerungen« von Truman Capote erzählt und gespielt. Die Premiere am Sonntag verzauberte das Publikum. Hannes Liebmann erzählt, Tom Weber und Angelika Hofstetter spielen. Eigentlich möchte man Liebmanns sonore Stimme ohne Unterlass hören. Andererseits, wenn Weber und Hofstetter anfangen zu agieren, kann man nicht die Augen von ihnen lassen. Sie bestechen mit ihrer natürlichen, anrührenden, witzigen Art.

Und dann ist da noch die Musik! Zwischendurch immer wieder Lieder wie »Santa Claus is coming to town"« oder »The Christmas Song«, gesungen von Andreas Müller. Mal swingig, mal rockig. Zum Dahinschmelzen schön! Begleitet wird Müller von Jakob Brenner am Flügel (auch musikalische Leitung), Sebastian Bauer am Kontrabass und Simon Schröder am Schlagzeug. Die vier Männer bieten einen echten Hörgenuss und sind mit ihrer 30er-Jahre-Kleidung zusätzlich ein Hingucker. Insgesamt eine stimmige und stimmungsvolle Ausstattung von Mark Späth. (…) 70 Minuten lang können Zuschauer sich vom diesjährigen Weihnachtsprogramm (Regie Alexander Netschajew) verzaubern lassen.

(Birgit Tyllack, Stendaler Volksstimme, 02.12.2014)

SCHERBENPARK


Monolog nach dem Roman von Alina Bronsky 

Bühnenfassung von Thomas Richhardt

Premiere: 21.09.2014, Theater der Altmark (Rangfoyer)

Regie: Alexander Netschajew 

Bühne und Kostüme: Sofia Mazzoni

Dramaturgie: Cordula Jung

Mit: Simone Fulir

IPHIGENIE AUF TAURIS


Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

Premiere: 24.01.2014, Theater der Altmark (Kleines Haus)

Inszenierung: Alexander Netschajew

Ausstattung: Mark Späth

Dramaturgie: Cordula Jung

Klavier (Konzertflügel): Jakob Brenner

Violine: Katharina Pschorr

Mit Michaela Maxi Schulz, Andreas Müller, Volker Wackermann, Michael Magel, Michael Putschli

»Verteufelt human« nannte Goethe seine Iphigenie. Seine idealistische Sicht des menschlichen Zusammenlebens stellt Fragen an unsere heutige Wirklichkeit, Fragen nach der Identität in der Fremde, nach Moral und Menschlichkeit. Alexander Netschajew setzt sich in seiner Inszenierung anhand von Goethes Text mit diesen Fragen auseinander und stellt dabei Iphigenies Gewissenskonflikt in den Vordergrund: Wie soll sie sich in ihrer Situation richtig verhalten? (…) Der Text wird verwoben mit einem außergewöhnlichen Musikstück, das live von Jakob Brenner am Flügel und Katharina Pschorr an der Violine dargeboten wird. Zu hören ist das Stück »Fratres« von Arvo Pärt. Bekannt ist der estnische Komponist vor allem dafür, dass er durch die Reduktion des Tonmaterials und der musikalischen Mittel eine fast schon spirituell anmutende Klangwelt erschafft. Seine Musik bildet den Rahmen für Goethes Text und erschafft einen zusätzlichen Raum, der es dem Zuschauer ermöglicht, eigene Gedanken und Assoziationen zum Stück zu entwickeln.

(Cordula Jung)

 

Pressestimmen:

 

Michaela Maxi Schulz erarbeitet ihre Iphigenie glaubwürdig von der göttergläubigen Priesterin hin zur eigenständig handelnden Persönlichkeit. (...) Die Szene zwischen ihr und Andreas Müller (Orest) wird hier neben der geistigen Auseinandersetzung zwischen beiden mit großem körperlichem Einsatz gespielt. Auch Michael Magel als Pylades beherrscht seine Rolle mit Einfühlungsvermögen in seinen Szenen. Volker Wackermann entwickelt seinen Thoas über Iphigenies Einfluss ohne leeres Pathos zum verzeihenden Humanismus.

(Ulrich Hammer, Altmark Zeitung, 28.01.2014)

 

90 Minuten dauert die Stendaler Aufführung im Kleinen Haus des Theaters der Altmark. Die Schauspieler sind immer auf der Bühne. Wenn sie keinen Einsatz haben, sitzen sie am Rand. Eine Kulisse im klassischen Sinn ist nicht vorhanden. Es gibt lediglich eine Schräge auf der Bühne und einen Steg, der durch den Zuschauerraum zur Bühne führt. Die Kostüme sind schlicht und einfach, schwarz für die einen, weiß für die anderen. Ausstatter Mark Späth und Regisseur Alexander Netschajew haben dafür gesorgt, dass nicht viel ablenkt vom gesprochenen Wort. Und von der Kunst der Agierenden.

(Birgit Tyllack, Volksstimme, 28.01.2014)

 

1786 hatte Goethe die Verse zu »Iphigenie auf Tauris« nach einer Vorlage von Euripides verfasst. Jahrtausende alter Stoff. Im Zeitalter von Hip- Hop-Jargon und »Kanackisch« wirken Goethes Zeilen nahezu befremdlich. Niemand spricht heute in einem derartigen Duktus. Umso größer ist die Herausforderung, Goethes Verse so auf die Bühne zu bringen, dass auch ein junges Publikum gefesselt zuschaut. Das Ensemble des Theaters der Altmark stellte sich dieser Herausforderung und lud am Dienstagmorgen zur Aufführung ins Kulturzentrum. Schüler des Rathenower Jahngymnasiums und des Marie-Curie-Gymnasiums aus Dallgow-Döberitz nahmen die Einladung an – und wurden nicht enttäuscht.

(Christian Schmidt, Märkische Allgemeine, 04.03.2014)

IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS


Schauspiel von Eugen Ruge

Premiere: 21.09.2013, Theater der Altmark (Großes Haus)

Inszenierung: Alexander Netschajew 

Bühne: Mark Späth

Kostüme: Sofia Mazzoni

Musik: Thomas Weber

Dramaturgie: Cordula Jung

Mit Ingrid Birkholz, Hannes Liebmann, Hanna Petkoff, Angelika Hofstetter, Frank Siebers, Andreas Müller, Jakob Tyllack/Jonathan Lembrecht, Annett Siegmund, Simone Fulir, Volker Wackermann, Thomas Weber

Pressestimmen:

 

Provinz muss anderswo sein, hier ballen sich Fragen, die nicht abstrakt sind, sondern mit dem Leben jedes Einzelnen zu tun haben, der in der DDR lebte.

(Gunnar Decker, Theater der Zeit, Ausgabe 12/2013)

 

Alexander Netschajews kluge, einfallsreiche Regie geht keiner folkloristischen Buntheit aus dem Weg, verfällt ihr aber auch nicht. […] Der Drei-Stunden.Gang durch die Siege eines Jahrhunderts, die am Ende nur getarnte Niederlagen sind, gelingt.

(Hans-Dieter Schütt, Neues Deutschland, …)

 

Ruge selbst erstellte die Bühnenfassung zu seinem Roman, welche vom Theater eindrucksvoll umgesetzt wurde. Voller Leidenschaft gewährte das Ensemble einen Einblick in Leben, Lieben und Leiden der ostdeutschen Familie.

(Lübecker Nachrichten)

 

Ein gutes Stück – ein wichtiges auch. Und besonders wichtig im ehemaligen Westen, hier bei uns. Und ein hervorragendes Ensemble mit dem Theater der Altmark in Stendal, das am Freitagabend im Theater Hameln zu Gast war. Geschichte lebendig werden ließ. Keine Ostalgie – noch nicht einmal Nostalgie – im Gegenteil: knallharte Abrechnung. Aber das ohne Häme in der Inszenierung von Alexander Netschajew.

(Richard Peter, Deister- und Weserzeitung, 15.12.2013)

 

Das Theater der Altmark braucht den Vergleich mit dem Deutschen Theater in der Bundeshauptstadt nicht zu scheuen. Dieses Urteil aus dem Munde eines preisgekrönten Autors zauberte am Freitagabend bei vielen ein Lächeln auf die Lippen. Auch beim Intendanten Alexander Netschajew. Immerhin war er derjenige, der Eugen Ruge »In Zeiten des abnehmenden Lichts« auf den Spielplan des TdA gesetzt hat. Allen Unkenrufen, die dieses Stück für Stendal nicht geeignet fanden, zum Trotz. Und tatsächlich geben die Zuschauerzahlen Netschajew Recht: Rund 1200 Zuschauer haben die bisherigen vier Aufführungen in Stendal besucht. Eine beachtliche Zahl. Und nun das noch: Lob vom Autor selbst!

(Birgit Tyllack, Volksstimme, 04.11.2013)

KABALE UND LIEBE


Ein bürgerliches Trauerspiel von Friedrich Schiller

Premiere: 22.09.2012, Theater der Altmark (Großes Haus)

Inszenierung: Alexander Netschajew

Bühne & Kostüme: Mark Späth

Dramaturgie: Aud Merkel

 

Mit Peter Donath, Jan Kittmann, Martin Olbertz, Annett Siegmund, Andreas Müller, Mathias Kusche, Angelika Hofstetter, Michaela Maxi Schulz, Simone Fulir

»Du, Luise, und ich und die Liebe! – Liegt nicht in diesem Zirkel der ganze Himmel? Oder brauchst du noch etwas Viertes dazu?«

 

Ferdinand liebt Luise. Und Luise liebt Ferdinand. Doch dieser ist Sohn des einflussreichen Präsidenten des Fürstentums. Und sein Vater hat mit ihm andere Pläne. Er will Ferdinand mit der noch einflussreicheren Lady Milford verheiraten. Denn wer die Nähe der Lady genießt, genießt die Nähe des Fürsten. Als Ferdinand sich weigert, droht die Situation zu eskalieren – und Luise gerät in den Mittelpunkt des Interesses aller am Intrigenspiel Beteiligten …

 

Wie eine Utopie, einen menschlichen Gegenentwurf, hält Schiller der zerstörerischen Dekadenz einer verlogenen Gesellschaft den Spiegel reiner Liebe vor.

 

Pressestimmen:

 

Die Premiere wurde vor vollen Zuschauerrängen ein umjubelter Erfolg für das neu formierte Ensemble und seinen künstlerischen Leiter (…) Luise ist die schauspielerische Entdeckung der Aufführung (…) Die Inszenierung ist zum bedeutsamen emotional erregenden Theaterereignis geworden. 

(Ulrich Hammer, Altmark Zeitung, 24.09.2012)

 

Netschajew lässt die Schauspieler zur Höchstform auflaufen. Jeder einzelne überzeugt und begeistert (…) Schulz rührt durch ihre Mädchenhaftigkeit, der jedoch immer auch ein wacher und aufrichtiger Geist anzumerken ist. (…) Netschajews fulminanter Start am Theater der Altmark hat hohe Maßstäbe gesetzt. 

(Birgit Tyllack, Stendaler Volksstimme, 24.09.2012)

 

 

Ein von Grund auf blitzsauberes solides Theater zum Wohlfühlen, thematisch geschlossen und handwerklich perfekt, bot Kunstgenuss pur. 

(Preußenspiegel) 

NÄCHSTES JAHR, GLEICHE ZEIT


Komödie von Bernard Slade

Premiere: 26.02.2010, Stadttheater Landsberg 

Inszenierung: Alexander Netschajew 

Bühne und Kostüm: Anke Friedrich

Mit Ursula Berlinghof, Ralf Weikinger

Wie inszeniert man ein Stück, das einen Zeitraum von 25 Jahren abdeckt, ohne zu tief in die Kostüm- und Schmink-Kiste zu greifen? Indem man zwei wunderbare Schauspieler besetzt, die vor Augen der Zuschauer »erwachsen« werden. Berlinghof und Weikinger verstehen es, anhand subtiler Veränderungen der Spielweisen den Eindruck des Alterns, des Reifens wiederzugeben, ohne zu überziehen. […] Nach dem großen Erfolg der »Flucht« waren die Erwartungen an die zweite Landsberger Arbeit des Duos Weikinger/Netschajew entsprechend hoch. Dem anhaltenden Beifall und den Standing Ovation nach zu schließen, wurden diese mehr als erfüllt.

(Patricia Eckstein, Kreisbote Landsberg, 03.03.2010)

 

Alle Altersgruppen, von 20 bis 50 plus, können sich hier wiederfinden und köstlich amüsieren. Dank zweier Schauspieler, die in ihren Aktionen, ob im Komischen oder Dramatischen, nie den Bogen überspannen und so sehr glaubhaft wirken, wird das Stück wohl auch bei seinen weiteren Aufführungen viele Freunde finden.

(Stefan Nowicki, Augsburger Allgemeine, 01.03.2010)

DIE FLUCHT


Die Tragödie einer Komödie von Ernst Waldbrunn/Lida Winiewicz

Premiere: 22.09.2012, Stadttheater Landsberg 

Regie und Raumkonzept: Alexander Netschajew 

Kostüm: Anke Friedrich

Ausstattung: Elisabeth Luna Müller 

Dramaturgie: David Lenard

Produktion: Stadttheater Landsberg

Mit Ralf Weikinger, Thomas Kollhoff, Ursula Traun, Klaus Gramüller, Tobias Ulrich, Konstantin Moreth, Nicole Oehmig

Pressestimmen:

 

Es war ein ganz besonderer Abend. Im Stadttheater Landsberg stand nicht nur die erste Eigenproduktion seit rund 60 Jahren auf dem Programm, sondern auch eine Abschiedsinszenierung. Im Januar verlässt Alexander Netschajew die Stadt, mit der er sich nicht auf vernünftige Arbeitskonditionen einigen konnte. Dass die Aufführung mit Jubel endete, dürfte für den Theaterleiter und Regisseur eine nicht geringe Genugtuung gewesen sein. Netschajew hatte es sich aber auch alles andere als leicht gemacht. Mit »Die Flucht« wollte er die Stadt, in der Hitler »Mein Kampf« geschrieben hat, 70 Jahre nach der Reichspogromnacht an ihre Geschichte erinnern. Dafür wagte er sich an die Wiederentdeckung eines Textes, den keiner mehr kennt. Das autobiografisch gefärbte Stück von Ernst Waldbrunn und Lida Winiewicz, die zur Premiere aus Wien angereist war, erzählt von Schuld und Verstrickung im Dritten Reich. […] Netschajew hat dem kleinen Theater eine Aufführung geschenkt, auf die es stolz sein kann. […] Das Publikum feierte bei der Premiere den Regisseur und seine Schauspieler mit stehenden Ovationen.

(Petra Hallmayer, Süddeutsche Zeitung, 10.11.2008)

 

Die Premiere von Alexander Netschajews Inszenierung »Die Flucht« wurde mit Ovationen im Stehen gefeiert. […] Seine Inszenierung erzählt die Geschichte eines Komödianten. Der verzweifelt daran, dass er an einer grausamen Zeit an nichts anderes dachte, als sein eigenes Leben zu retten. Der Landsberger Schauspieler Ralf Weikinger spielt diesen Karl Anton Winter, der eine jüdische Mutter hat und in einer Zeit lebte, in der dies höchst gefährlich war. Winter muss den Gauleiter von Oberschlesien unterhalten. Diesen Mann würde er viel lieber töten, denn er koordiniert vom Schreibtisch aus eine Vernichtungsmaschinerie. Ralf Weikinger spielt Winter mit faszinierender Intensität; er steht zwei Stunden auf der Bühne, und jede Sekunde hat man das Gefühl, diesem Menschen ganz nahe zu sein, ob er nun vor Angst zittert oder einen Hitlerjungen davon abzuhalten versucht, zur Waffen-SS zu gehen.

(Alexandra Lutzenberger, Augsburger Allgemeine, 11.11.2008)

VERMUMMTE


Drama von Ilan Hatsor 

Aus dem Hebräischen von Ruth Melcer

Premiere: 24.01.2008, Pasinger Fabrik GmbH (Münchner Erstaufführung)

Regie und Raumkonzept: Alexander Netschajew 

Ausstattung: Erwin Kloker

Dramaturgie: Krisztina Horváth

Produktion: Junges Schauspiel Ensemble München, Michael Stacheder

Mit: Martin Carnevali, Stefan Lehnen, Tobias Ulrich

Pressestimmen:

 

Tatsächlich ist Ilan Hatsor eine beklemmende, allgemeingültige Tragödie geglückt. Politisch freilich ist sie dennoch auch. Allein schon deshalb, weil Ilan Hatsor als jüdischer Autor ein Stück geschrieben hat, in dem nur Palästinenser zu Wort kommen. »Vermummte« ist so stark, dass es auch hierzulande mitreißt. Zumal in der Inszenierung von Regisseur Alexander Netschajew, der »Vermummte« in einem geduckten Bühnenraum der Pasinger Fabrik als packendes, fein strukturiertes Kammerspiel inszeniert hat.

(Christoph Leibold, kulturWelt/Bayern 2 Radio, 31.01.2008)

 

Dieses Stück bewegt Gemüter – bei palästinensischen, israelischen und deutschen Zuschauern.

(Klaus Schneider, Notizbuch/Bayern 2 Radio, 30.01.2008)

 

Schuld oder Unschuld – im Dialog wird dieses Thema unwichtig. Vielmehr geht es darum, was politische Überzeugungen und Fanatismus aus Menschen, Familien und Geschwistern machen können. […] Nur langsam konnten sich die Zuschauer am Ende von dem intensiven Spieldosen und feierten schließlich die drei Schauspieler mit Bravorufen.

(Alexandra Lutzenberger, Augsburger Allgemeine, 25.01.2008)

 

Ilan Hatsor schrieb das Stück drei Jahre nach Ausbruch der ersten Intifada. In der präzisen Inszenierung von Alexander Netschajew […] zeigt es das präzise Ende einer Tragödie, in der jeder Täter und Opfer zugleich ist. Grausam, bitter, wahr.

(Egbert Toll, Süddeutsche Zeitung, 28.01.2008)